2011/12/16

Mein bester, hinterhältiger Freund.

Alles war gut. Alles war okay. Ich hatte mein Leben unter Kontrolle, es lag alles ganz in meiner Hand. 
Aber eines Nachts, als ich schlief, stahl das Leben mich aus meinem Bett. Es nahm mich leise und vorsichtig mit auf eine Reise.
Die nächsten Wochen verlief alles wie gewohnt, ich aß, ich schlief, ich ging zur Schule. Ab und zu war es, als würde mir jemand zuflüstern. Tu' es! Dann hielt ich kurz inne, stoppte, aber fand am Ende nichts ungewöhnliches daran. Manchmal war mir, als wären die Dinge anders, aber schließlich war es doch wie ich es kannte. Das Leben nahm Stück für Stück Änderungen vor. An mir, an meiner Sicht der Dinge, manipulierte schweigend meine Gedanken ohne das ich es mitbekam. Doch eines morgens wachte ich auf und alles sah anders aus. Ab diesen Morgen war die Zeit wie eine Achterbahnfahrt mit weit geöffneten Augen. Erstaunt und überwältigt.
Ich begann daran zu zweifeln dass das hier noch in meiner Hand war, wie am Weihnachtsmann. Auf meinem Bett, zu meinen Füßen saß das Leben und grinste mich an, reichte mir seine Hand für einen neuen Tag.
Es stahl mir meine Puppen, riss mich unsanft aus den Kinderschuhen. Das Leben schrie mich an, schubste mich herum und zog an meinen Haaren. Ich begann es zu hassen.
Doch es hielt mich auch in den Armen wenn ich traurig war, bewachte meinen Schlaf und zeigte mir die schönsten Orte dieser Erde. Wie eine Hassliebe sind das Leben und ich noch immer verbunden & ich weiß wir werden ewig zusammenbleiben bis es Zeit für mich ist zu gehen. Denn das Leben, ist mein bester Freund, ist immer da wenn ich es gerade brauche. Das Leben, mein bester, hinterhältiger Freund.

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